(0)

Der Geist des Hauses

E-Book


Berlin, Mitte der Neunziger: Der berühmte Friedrichstadtpalast zeigt aus Geldmangel seine vermutlich letzte Revue. Anlass genug für den Journalisten Pingel, eine große Story über Tradition und Geist des Hauses zu schreiben.

Als er der ehemaligen Primaballerina Jimena begegnet, werden böse Erinnerungen in ihm wach und wie schon vor zwanzig Jahren, scheint die Tänzerin wieder in seltsame Todesfälle verwickelt zu sein.

INHALT:

Vorspiel nach der Premiere

Prolog im Himmel

Am Zirkus

Öffentlichkeitsarbeit

Unerwarteter Besuch

Kasino

Dichterlesung

Unterwelt

Rotwein auf Regen

Selbstmord?

Wodka libre

Delikte am Menschen

Gina

Ansicht von oben

Zirkus mit Phantom

Brandschaden

Leonce

Auf höchster Ebene

Vorkommnisuntersuchung

Chamäleon

Elektroschock

Im Reich der Toten

Jonny

Abendstunde im Frühherbst

Versionen

Trauerfeier

Madame Giry

Nachhaltige Belehrung

The show must go on

Generalprobe

Epilog

LESEPROBE:

Und plötzlich flüsterte sie ihm zu: „Sie kannten den Mann, der sich ...“ Sie machte eine Handbewegung zum Hals. „Mit unserem Seil ...“

„Er war ein guter Freund.“

„Sehr schlimm“, sagte sie und schritt ebenso plötzlich, wie sie geflüstert hatte, mit ausdruckslosem Gesicht an ihm vorbei. Am Bühnenportal stand ihr Partner. Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.

Conny verschwand durch die Tür neben der Vorbühne aus dem Saal. Er brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren und die nächste Treppe zu finden. Der Weg zum Büro der PR-Managerin führte ihn um das ganze Bühnenhaus herum. Jeder, der ihm begegnete, schien ihn anzustarren. Es wurde Zeit, dass er in die Offensive ging.

Frau Fechtenberg war nicht alleine in ihrem Büro. Sein Auftauchen schien sie zu überraschen. „Wir können das nachher erledigen, Peer“, sagte sie zu dem jungen Mann, den Conny bereits bei seiner ersten Visite gesehen hatte.

„Lassen Sie sich bitte nicht bei Ihrer Arbeit stören“, sagte Conny entschlossen. „Ich habe Ihnen nur zwei, drei Sätze mitzuteilen, und die sollte der junge Mann auch hören. Ich lege nämlich Wert darauf, dass möglichst viele im Haus erfahren, was ich zu sagen habe.“

Die beiden saßen wie vom Donner gerührt. „Ich weiß nicht, ob ich die richtige Adresse ...“, sagte Frau Fechtenberg. „Der Direktor …“

Conny ließ sich nicht beirren.

„Liebe Frau Fechtenberg. Ich bin ein freiberuflicher Journalist. Nichts weiter. Kein V-Mann der Polizei und niemand, der an irgendwelchen Todesfällen irgendwo in irgendeiner Form beteiligt ist. Joe Becker war ein alter Freund,