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Immer habe ich Angst: Sophienlust 142 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Pünktchen trug einen Hosenrock aus Jeansstoff – im gleichen Farbton wie Nicks Hose. Darauf war Pünktchen besonders stolz. Sooft sie an dem Spiegel im Herrenhaus von Schoeneich vorüberkam, betrachtete sie zufrieden ihr Bild. Auch jetzt wieder. Doch als Nick nach ihr rief, eilte sie schnell weiter. In den Händen trug sie eine Schüssel mit Salzgebäck.

»Stell es dort drüben hin«, bat Nick und deutete zum Ende der langen Tafel, die im Park von Gut Schoeneich stand. Sie war für die Kinder von Sophienlust gedeckt. Nick hatte die Kinder zu einem Fest eingeladen.

Nick zählte schon zum dritten Mal die Stühle und stellte zum dritten Mal fest, dass zwei fehlten. »Henrik«, rief er und drehte sich um. Doch sein jüngerer Halbbruder war nicht da.

»Ich möchte bloß wissen, wo er wieder ist«, sagte Nick. »Schon vor zwanzig Minuten habe ich ihm gesagt, er soll noch zwei Stühle holen.«

»Ich kann mir schon denken, wo er ist«, meinte Pünktchen und kostete ein Salzplätzchen.

»Wo?«

»Bei deinem Pferd.« Nicks neues Pferd war der Anlass zu diesem Fest. Seine Eltern hatten es ihm aus Spanien mitgebracht. Einen zwei Jahre alten Andalusier. Nick hatte sich auf den allerersten Blick in den Schimmel verliebt und sofort beschlossen, dieses großzügige Geschenk mit einem Fest zu feiern. Alle Kinder sollten sich mit ihm freuen und gemeinsam mit ihm einen Namen für das Pferd auswählen. Das war der eigentliche Anlass des Festes. Martha hatte eine Kinderbowle zubereitet und Salzgebäck gebacken. Außerdem gab es noch Kaffee, Kakao und Kuchen.

Endlich brachte Henrik die fehlenden Stühle. Pünktchen trug