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Menschenliebe, Schlitzohrigkeit und Weltuntergang: neue Erzählungen des bulgarischen Melancholikers:

In Georgi Gospodinovs Erzählungen begegnen wir hinterwäldlerischen Dorfbewohnern

auf dem südlichen Balkan, einem Kind, das nacheinander verschiedene Väter adoptiert,

einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, und

zahlreichen simplen oder auch raffinierten Ehebrüchen; einige Geschichten werfen

Blicke in die kommunistische Vergangenheit des Landes und andere in die Zukunft der

Menschheit.

Wie in der Titelgeschichte die Zeit, die das Licht von der Sonne zur Erde braucht,

gerade das bisschen Zeit ist, die der Autor dem Leser zur Lektüre des Textes einräumt,

so lauern in vielen Texten Gospodinovs Weltuntergangsgedanken, Sorgen und Trauer

um die Unzuverlässigkeit der Menschen.

Verspielt, elegant und mit allen Wassern der Postmoderne gewaschen, breitet Gospodinov eine Welt vor uns aus, wie wir sie aus seinen beiden Romanen schon kennen – eine Welt, die zwar detailgenau und oft sehr komisch diesseitig ist, aber dennoch mehr den Einfällen und Eskapaden der Phantasie als den Gesetzen der Realität folgt.